Studie zeigt: Synbiotikum kann Darmflora auf schlank programmieren und Gewicht senken
Übergewicht kann mit einer Störung der Darmflora (Mikrobiom) zusammenhängen. Wir konnten in einer aktuellen Studie zeigen, dass sich mit Hilfe eines synbiotischen Nahrungsergänzungsmittels (Darmkur) die Darmflora auf „schlank“ programmieren lässt und dadurch die Gewichtsreduktion sinnvoll unterstützt werden kann. Änderung der Darmflora gehen oft einer Gewichtsabnahme voraus. Die Gewichtsreduktion setzt mit Verzögerung von 6 bis 8 Wochen ein. Deshalb sollten sowohl Ernährungsumstellungen als auch die Einnahme synbiotischer Nahrungsergänzungsmittel (Darmkur) langfristig erfolgen. Die Kombination mit einer darmfreundlichen Ernährung ist in jedem Fall sinnvoll und unterstützt die Optimierung der Darmflora.
Küssen, Schmutz und Haustiere schützen vor Allergien
Küssen ist aus mikrobiologischer Sicht eine effektive Methode, mal auf die Schnelle sehr viele Bakterien auszutauschen. Schon nach zehn Sekunden haben rund 80 Millionen Keime den Besitzer gewechselt. Und offensichtlich nutzt dieser Keimtransfer vor allem Allergikern. So sollten 24 Studienteilnehmer mit Ekzemen und Neurodermitis und 24 Probanden, die unter Heuschnupfen litten, ihre Partner eine halbe Stunde lang küssen. Vor- und nachher entnahmen ihnen die Wissenschaftler Blutproben und konnten so feststellen, dass sich nach dem Kussmarathon weniger Allergie Antikörper und weniger vom allergieauslösenden Botenstoff Histamin in ihrem Blut befanden.
Künstliche Süßstoffe programmieren Darmflora auf „dick“
Darmtests zeigen: Süßstoffe verändern die Bakterienflora und verschlechtern den Zuckerstoffwechsel Wer abnehmen will, greift gerne zu Süßstoffen. Die Versprechungen sind auch zu verlockend: Süße Limos trinken, ohne dem Körper eine einzige Kalorie zuzuführen oder ohne schlechtes Gewissen einen süßen Ersatz für die Zuckerstückchen im Kaffee verwenden. Doch Vorsicht: Ihren Darmbakterien und Ihrer Figur zuliebe sollten Sie einen großen Bogen um künstliche Süßstoffe machen.
Welche Nahrungsmittel nutzen einer gesunden Darmflora?
Unsere Ernährung beeinflusst die Zusammensetzung unserer Darmflora enorm. Schon wenige Tage nach einer Ernährungsumstellung lässt sich eine Änderung des Mikrobioms feststellen – je nach dem, was wir essen in eine positive oder eher negative Richtung. Das Gleiche gilt auch für Medikamente. Von einigen weiß man, dass sie der Darmflora gut tun, andere aber enormen Schaden anrichten können. In der folgenden Übersicht habe ich Ihnen einige Nahrungsmittel und Medikamente zusammengestellt, von denen aus Studien bekannt ist, welche Auswirkungen sie auf das Mikrobiom haben.
Hashimoto und Darmflora
Wenn entsprechende genetische Veranlagungen für Autoimmunerkrankungen vorhanden sind, reichen geringe zusätzliche Belastungen aus, um die Krankheit zum Ausbruch zu bringen. Manchmal ist eine Darmflorastörung der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Hashimoto Patienten verfügen offensichtlich über ein anderes Mikrobiom, als gesunde Probanden. Aktuelle Studien zeigen sehr deutlich, dass es bei der Hashimoto-Thyreoiditis wichtig ist, auch die Darmflora in die Therapieüberlegungen mit einzubeziehen. In Studien fehlten im Darm der Patienten Bakterien mit zungenbrecherischen Namen wie „Bacteroidetes“, „Faecalbacterium prausnitzii“ und „Prevotella-Keime“.
Schilddrüse und Darmbakterien – ziemlich beste Freunde
Die Darmgesundheit stellt einen wichtigen Schlüssel für unsere Gesamtgesundheit dar. Wie gut oder schlecht unsere Abwehr funktioniert, hängt sehr eng mit der Gesundheit unserer Darmflora zusammen. Unser Darm beherbergt nämlich 70 Prozent aller Immunzellen, die durch den engen Kontakt zu den Keimen im Verdauungstrakt trainiert werden. Seit einiger Zeit bringt man eine Störung der Darmflora mit ganz unterschiedlichen Erkrankungen in Verbindung. Sie steht in Verdacht, zahlreiche chronische Erkrankungen wie Übergewicht, Depressionen, Allergien, Zuckerkrankheit oder psychische Störungen zu verursachen. Und der Einfluss des Darms reicht weit in den Körper hinein.
Darm und Gehirn: Eine schlaue Verbindung
Auf den ersten Blick haben Darm und Gehirn wenig gemeinsam – doch das täuscht: Neue Forschungen zeigen, dass der eine nicht ohne den anderen kann. Depressionen, mangelnde Stressresistenz, ADHS oder Autismus stehen häufig in Verbindung zu einer Störung der Darmflora (Dysbiose).
Superorgan Darm
Nur sehr wenige Themen genießen in der Alternativenmedizin so viel Aufmerksamkeit wie der Darm. Mittlerweile rückt das Thema jedoch auch mehr und mehr in den Fokus der Schulmedizin. Bereits Hippokrates von Kos sagte einmal „Der Tod sitzt im Darm“, was irgendwo im Umkehrschluss bedeuten muss, dass unser Wohlbefinden stark von unserer Darmgesundheit abhängig ist.
SWR 1 Leute – Interview mit Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann
Wie heilen Darmbakterien Hautkrankheiten? Wie verzögern Bakterien die Alterung? Und wieso beginnt menschliche Attraktivität im Darm? Lange Zeit galt der Darm als reines Verdauungs- und Durchgangsorgan. Doch zeigen Forschungen, dass der Darm fast alles in unserem Körper beeinflusst.
Polyphenole – die Darmfloristen
Die meisten Schutzstoffe, die wir in Obst und Gemüse oder Beeren, Tee und Fruchtsäften finden, gehören zur Gruppe der so genannten Polyphenole. Sie sorgen für Farbe, Geschmack und Geruch der von Früchten, Beeren oder Gemüse. Zahlreiche Studien konnten in der Vergangenheit belegen, dass diese sekundären Pflanzenstoffe wirkungsvoll vor aggressiven Molekülen (freie Radikale) schützen. Doch ihr ganz besonderes, auf Gegenseitigkeit beruhendes Verhältnis zu unseren Mikroben war bis vor kurzem noch geheim.