Wie sieht eine Darm-Diät aus?
Die Darmflora gilt mittlerweile als wichtige Schaltstelle für Energiegewinnung, Stoffwechsel und Bildung von Fettdepots. Wer langfristig abnehmen möchte, sollte mit einer Darm-Diät, also einer darmfreundlichen, präbiotikareichen Ernährung das Mikrobiom wieder in Balance bringen. Studien konnten zeigen, dass auch bestimmte Milchsäurebakterien wie Lactobacillus gasseri, Lactobacillus plantarum, Lactobacillus rhamnosum sowie Bifidobakterien und andere probiotische Bakterien eine Gewichtsabnahme unterstützen können.
Superorgan Darm
Nur sehr wenige Themen genießen in der Alternativenmedizin so viel Aufmerksamkeit wie der Darm. Mittlerweile rückt das Thema jedoch auch mehr und mehr in den Fokus der Schulmedizin. Bereits Hippokrates von Kos sagte einmal „Der Tod sitzt im Darm“, was irgendwo im Umkehrschluss bedeuten muss, dass unser Wohlbefinden stark von unserer Darmgesundheit abhängig ist.
Neurodermitis und Allergien über den Darm lindern
Der Darm und die Darmflora spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und auch Behandlung von Allergien und NeurodermitisProbiotika sind Mikroorganismen, die eine gesunde Darmflora und das darmassoziierte Immunsystem fördern und die man als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen kann. Offensichtlich sind bestimmte probiotische Bakterien in der Lage, das Immunsystem so zu beeinflussen, dass bisher bekämpfte Nahrungsmittel, Blütenstaub und Tierhaare plötzlich toleriert werden. Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Neurodermitis waren die Therapien mit verschiedenen Milchsäurestämmen (Lactobacillus rhamnosus, Lactobazillus plantarum) oder Bifidobakterien (Bifidobacterium lactis) erfolgreich. Bei Nahrungsmittelallergien oder Heuschnupfen können andere Bakterien hilfreich sein. In Studien wurden u.a. mit L. casei, L. rhamnosus, L. gasseri Erfolge erzielt.
Der Darm, eine permanente Baustelle
Unser gesamter Organismus erneuert sich pausenlos. Bis auf wenige Zellgruppen sind nach Tagen, Monaten oder Jahren alle Zellen einmal ausgetauscht. Unser Körper ist also eine Dauer-Baustelle, ähnlich wie die A7 in den Sommerferien. Jede Sekunde sterben etwa 50 Millionen Zellen ab und werden durch neue ersetzt. Hierbei handelt es sich um Zellen, die beschädigt, nicht mehr funktionstüchtig oder alt sind.
Bakterien entscheiden über unser Lieblingsgericht
Wer ist der Chef im Darm, wer muss klein beigeben? Die Bakterien in unserem Gedärm stehen miteinander in Konkurrenz. Jeder Keim möchte für sich die besten Bedingungen herausholen und andere Gruppen klein halten. Und jede Bakterienfamilie bevorzugt anderes Essen. Manche gedeihen besonders gut mit Pudding und Kuchen, andere bevorzugen Steak und Frikadellen und die Dritten entwickeln sich bestens mit Obst und Gemüse.
Der Darm in Zahlen
100 Billionen Keime leben in unserem Darm, nirgendwo im Körper tummeln sich mehr Keime Eine Darmbakterie wiegt etwa 150 Femtogramm. Das entspricht dem unglaublich geringen Gewicht von 0,000000000001 g
Darmbakterien und Probiotika – neue Erkenntnisse, neue Behandlungsmöglichkeiten!
„Zu lange wurde das gesundheitliche Potenzial unseres Darms nicht realisiert. Gerade in jüngster Zeit hat die Wissenschaft viele neue Erkenntnisse gewonnen, die beweisen, wie wichtig die Interaktion von Mikroflora, Probiotika und Darmschleimhaut für unsere Gesundheit ist. Wir sind der Überzeugung, dass die Forschung jetzt so gesichert ist, dass sie für medizinische Praktiker und Öffentlichkeit relevant ist.“, so Prof. Stephan C. Bischoff, Vorsitzender der DGMIM.
Was hat der Darm mit unserem Gehirn zu tun?
Interview mit Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann Eine ganze Menge! Viele Emotionen werden im Darm gemacht. Der Volksmund weiß das schon lange: Wenn wir uns freuen, haben wir “Schmetterlinge im Bauch“ und die „Liebe geht durch den Magen“. Sind wir ängstlich, haben wir „Schiss“. Wir hören auf unser „Bauchgefühl“, aber manche Entscheidungen „bereiten uns Bauchschmerzen“.