Der Darm, eine permanente Baustelle
Unser gesamter Organismus erneuert sich pausenlos. Bis auf wenige Zellgruppen sind nach Tagen, Monaten oder Jahren alle Zellen einmal ausgetauscht. Unser Körper ist also eine Dauer-Baustelle, ähnlich wie die A7 in den Sommerferien. Jede Sekunde sterben etwa 50 Millionen Zellen ab und werden durch neue ersetzt. Hierbei handelt es sich um Zellen, die beschädigt, nicht mehr funktionstüchtig oder alt sind.
Sie werden einfach ausgetauscht, ohne dass dadurch der Betrieb des Körpers unterbrochen werden muss. Eine „Vollsperrung“ für größere Reparaturen ist nicht vorgesehen. Die gezielte Beseitigung verbrauchter Zellen im gesamten Organismus bezeichnet man als Apoptose. Zwischen dem Absterben und der regelmäßigen Neubildung der Zellen besteht ein ausgewogenes Gleichgewicht.
Ohne diese „Abfallentsorgung“ hätten wir im Rentenalter knapp zwei Tonnen Knochenmark herum zu schleppen und unser Darm wäre auf eine Länge von 15 Kilometern angewachsen. Darm- und Blutzellen erneuern sich nämlich besonders schnell. Darmzellen sind beispielsweise einer hohen Belastung ausgesetzt und werden ständig abgeschliffen und durch neue ersetzt.
Quelle: Axt-Gadermann M (2016) Schlau mit Darm. Südwest-Verlag