Der Abnehmkompass – Gewichtsreduktion neu gedacht
Probleme mit dem Gewicht? Der Abnehmkompass zeigt den individuellen Weg zum Wunschgewicht. Gewichtsreduktionsprogramme gibt es eigentlich wie Sand am Meer. Dennoch gelingt es nur etwa 1 bis 3 Prozent dauerhaft abzunehmen und das neue Gewicht langfristig zu halten. Offensichtlich scheint mit den gängigen Gewichtsreduktionsprogrammen etwas nicht zu stimmen. Das Problem: Fast alle Diäten ignorieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zur Entstehung von Übergewicht. Der Abnehmkompass erklärt, worauf Sie achten sollten.
Individuelle Diäthürden beseitigen – der Abnehmkompass erklärt wie´s geht
Studien zeigen, dass es fast unmöglich ist, alleine durch strenge Diäten dauerhaft und gesund abzunehmen. Die klassischen Diäten ignorieren individuelle Faktoren, von denen man weiß, dass sie Gewichtsprobleme begünstigen. Denn die wenigsten Übergewichtigen sind maßlos und willensschwach. Oft liegen andere Faktoren vor, die uns zum Beispiel zu „guten Futterverwertern“ machen, die die Fettspeicherung aktivieren oder den Stoffwechsel bremsen. Jeder Mensch besitzt demnach ein individuelles (Über-)Gewichtsprofil und benötigt deshalb auch ein Programm, das persönliche Diäthürden berücksichtigt.
Leider hat diese Erkenntnis bisher noch keinen Eingang in Ernährungsprogramme gefunden. Der „Abnehmkompass“ wird Ihren Blick auf das Thema Gewichtsreduktion grundlegend verändern. Persönliche Diät-Hürden, die ein Gewichtsreduktionsprogramm von vornherein zum Scheitern verurteilen, müssen aus dem Weg geräumt werden. Dazu reichen oft kleine, aber wirkungsvolle Tricks, die eine Diät effektiv unterstützen können. Wenn die Gewichtsprobleme durch Medikamente verursacht werden, müssen wir anders an die Pfunde rangehen, als wenn ein Mangel an Sättigungshormonen oder eine Störung der Darmflora ursächlich.
Wenig bekannte Dickmacher, die Sie erkennen und ausschalten müssen
- Medikamente
- Mangel an Sättigungshormonen
- Hormonelle Störungen in Pubertät und Wechseljahren
- Schlafmangel
- Schilddrüsenunterfunktion
- Entzündungen
- freie Radikale
- Weichmacher und andere Chemikalien in Nahrungsmitteln und Umwelt
- Störungen der Darmflora
- Süßstoffe und andere Nahrungsmittelzusatzstoffe
- Antibiotika, auch Antibiotikaspuren im Essen
- Zu geringe Muskelmasse
- Psychische Ursachen wie Stress und Depressionen
- Mangel an Mikronährstoffen
Welche Rolle spielen Süßstoffe?
Wer abnehmen möchte, setzt gerne auf kalorienarme Süßungsalternativen. Es mag paradox klingen, aber statt der gewünschten Gewichtsabnahme fördern viele Süßstoffe sogar Übergewicht und Zuckerkrankheit. Teilnehmer der San Antonio Heart Study, die mehrmals täglich mit Süßstoffen versetzte Diätgetränke zu sich nahmen, verdoppelten dadurch ihr Risiko für Übergewicht und Adipositas verglichen mit Personen, die auf Light-Getränke verzichteten. Eine britische Studie konnte zudem zeigen, dass eine kleine Portion „echten“ Zuckers vor den Testmahlzeiten dazu führte, dass die Teilnehmer weniger Kalorien aufnahmen. Künstliche Süßstoffe vor dem Essen führten hingegen bei den meisten Testpersonen zu einer höheren Energiezufuhr. Diese und weitere Forschungsergebnisse zeigen, dass Light-Produkte eine Gewichtszunahme fördern können. Welche anderen Dickmacher es im Essen gibt, erfahren Sie im Abnehmkompass
Wie beeinflusst das Mikrobiom mein Körpergewicht?
Unser Mikrobiom ist eine wichtige Schaltstelle für die Energiegewinnung, Stoffwechsel und Bildung von Fettdepots. Unsere Darmflora entscheidet darüber, ob wir eher zu den guten oder zu den schlechte „Futterwerter“ zählen. Im Darm gibt es Bakterien, die aus eigentlich unverdaulichen Nahrungsbestandteilen noch beträchtliche Mengen an Kalorien rausholen. Steigt die Zahl dieser „Moppelbakterien“ nur um zwanzig Prozent, dann werden Tag für Tag rund zehn Prozent mehr Kalorien in den Körper geschleust. Das hört sich zunächst nicht viel an, summiert sich aber im Lauf eines Jahres auf rund sieben bis acht zusätzliche Kilos! Daneben gibt es noch weitere Veränderungen, in denen sich das Mikrobiom Übergewichtiger von der Darmflora Schlanker unterscheidet. Wer langfristig abnehmen möchte, sollte mit sich deshalb um sein Mikrobiom kümmern. Wichtig sind präbiotische Ballaststoffe. Diese füttern schlank machende Darmbakterien. Und auch bestimmte probiotische Bakterienstämme (Lactobacillus gasseri, Lactobacillus plantarum, Lactobacillus rhamnosum sowie Bifidobakterien) können eine Gewichtsabnahme unterstützen.
Abnehmkompass: Gibt es Medikamente, die dick machen?
Nicht immer ist es die Praline am Nachmittag, die zu Gewichtsproblemen führt. Manchmal ist es auch die Tablette am Morgen. Medikamente verringern nicht unsere Willenskraft, eine Diät durchzuhalten. Aber sie verändern Funktionen im Körper oder im Gehirn, die Übergewicht begünstigen. Tatsächlich führen einige häufig verordnete Arzneimittel nachweislich zu einer Gewichtszunahme, weil sie den Appetit anregen, den Stoffwechsel drosseln, in unser Hormonsystem eingreifen oder Wassereinlagerungen fördern. Wie kanadische Forscher im Fachblatt „Diabetes, Metabolic Syndrome and Obesity“ schreiben, betrifft das vor allem bestimmte Diabetesmittel, Psychopharmaka, Kortisonpräparate und Betablocker. Aber auch Medikamente zur Behandlung von Epilepsien, Mittel gegen Allergien oder Migräne sowie Hormone, aber auch Substanzen, die die Wirkung von Hormonen blockieren (Antihormone), fördern Speckröllchen. Schauen Sie am besten auch mal auf den Beipackzettel Ihrer Arzneimittel.
Im Buch „Abnehmkompass“ finden Sie zudem eine Liste mit Medikamenten, die Einfluss auf das Gewicht haben können. Wichtig: Auch, wenn Sie entdecken, dass das eine Ursache Ihres Übergewichts sein könnte: Bleiben Sie besonnen! Sie sollten dann zunächst mal mit Ihrem Arzt sprechen und sich nach Alternativen erkundigen, die weniger Einfluss auf die Pfunde haben. Auch durch eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung lassen sich die negativen Effekte mancher Medikamente auf das Gewicht abmildern. Auf keinen Fall sollten Medikamente selbständig abgesetzt werden.
Was hilft mir bei Heißhunger? Tipps und Tricks im Abnehmkompass
Heißhungerattacken sind gefährliche Gegner im Kampf um Pfunde und Kilos. Über kurz oder lang scheitert jede Diät daran. Für alle Diätwilligen, deren größtes Problem der Heißhunger ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Appetit zu zügeln und die Bildung von Sättigungshormonen anzuregen. Besonders wichtig sind ausreichend Ballaststoffe, die im Magen Quellen und dadurch länger satt machen. Sinnvoll sind präbiotische Pflanzenfasern, die das Mikrobiom füttern. Einer dieser Ballaststoffe ist Glucomannan. Dieser Ballaststoff aus der Konjakwurzel sollte 30 Minuten vor den Mahlzeiten mit viel Wasser eingenommen werden.
Eine andere, wissenschaftlich gut untersuchte Maßnahme ist es, mehr Fett zu essen, also genau das Gegenteil dessen, was viele bei einer Diät machen. Fett liefert zwar mehr Kalorien als Kohlenhydrate oder Eiweiß, dafür macht es aber auch richtig lange satt. Einen Esslöffel Olivenöl oder eine Hand voll Mandeln eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten können das Abnehmen durchaus unterstützen. Wissenschaftler des kalifornischen „City of Hope National Medical Centers“ reicherten eine etwas kalorienreduzierte Diät entweder täglich mit einer Portion Mandeln oder mit komplexen Kohlenhydraten an. Beide Snacks lieferten die gleiche Kalorienzahl. Nach sechs Monaten waren Gewicht, Taillenumfang und Körperfettgehalt in der Mandelgruppe deutlich niedriger als bei den Teilnehmern, die einen anderen Snack erhalten hatten.
Welche Rolle spielen Zyklen bei der Gewichtsreduktion?
Unser Körper macht nicht immer das Gleiche. Wichtige Vorgänge laufen in Zyklen ab. Die Kenntnis darüber kann bei einer Diät nützlich sein. Es ist nämlich offensichtlich nicht egal, ob wir das Frühstück oder das Abendessen ausfallen lassen. Für Frauen gibt es im weiblichen Zyklus bestimmte Phasen, die besser für einen Diätbeginn geeignet sind, als andere. Und auch im Jahresverlauf gibt es Zeiten, die besser zum Abnehmen sind als andere.
Gibt es seriöse „Abnehm-Helfer“?
Einfach eine Pille nehmen und schon schmelzen die Pfunde. Viele (unseriöse) Anbieter versprechen das, die Erfolge sind in der Regel nicht vorhanden. Tatsächlich gibt es einige wenige, gut untersuchte Pflanzenstoffe, die den Stoffwechsel ankurbeln, den Appetit reduzieren und Entzündungen lindern können und somit gewisse Effekte haben. Allerdings sind diese pflanzlichen Abnehmbooster in den meisten Präparaten viel zu niedrig dosiert, weshalb man für viel Geld wenig Wirkung bekommt.
In ausreichender Dosierung sind mit bestimmten Pflanzenextrakten aber kleine Erfolge möglich, das konnten amerikanische Wissenschaftler jetzt nachweisen. Sie analysierten verschiedene Studien zu Pflanzenstoffen und deren Effekte aufs Gewicht. Alle Substanzen, mit denen sich etwa ein Pfund Gewichtsverlust pro Woche erreichen ließ, stuften sie als „wirksam“ ein. Das ließ sich erzielen durch die Einnahme (alleine oder in Kombination) von Extrakten aus grünem Tee, koffeinfreiem grünen Kaffee, ein Extrakt aus der grünen Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) und einem Extrakt aus der asiatischen Frucht Garcinia cambogia. Auch Chili scheint ein gewisses Abnehmpotenzial zu besitzen, wenn es täglich und in größerer Menge verzehrt wird. Außerdem erwies sich auch das Spurenelement Chrompicolinat als wirksam, aber gerade bei Spurenelementen ist es wichtig, Überdosierungen zu vermeiden. Mehr dazu gibts im Abnehmkompass.
Quellen
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