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Cholesterinspiegel wird von probiotischen Bakterien beeinflusst

Studien konnten nachweisen, dass sich probiotischer Bifido- und Milchsäurebakterien günstig auf den Cholesterinspiegel auswirken können. Auch cholesterinsenkende Medikamente wie Statine scheinen mit der richtigen Darmflora besser zu wirken.

Cholesterin – Fett mit zweifelhaftem Ruf

Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz mit zweifelhaftem Ruf. Es verstopft die Arterien, begünstigt Herzinfarkt und Schlaganfall. Dabei wird oft vergessen, dass das Blutfett für uns Menschen zunächst lebenswichtig ist – zumindest, wenn sich die Werte in einem gewissen Rahmen bewegen. Alle Zellmembranen benötigen Cholesterin. Es ist maßgeblich an der Bildung verschiedener Hormone wie Östrogen, Testosteron, Cortisol und dem hormonähnlichen Vitamin D beteiligt. Zahlreiche Stoffwechselvorgängen des Gehirns geraten ins Stocken, wenn Cholesterin fehlt. Und dieses Fett ist ein wichtiger Bestandteil der Gallensäuren, die uns die Verdauung anderer, lebenswichtiger Fette erst ermöglichen.

Außerdem ist nicht jedes Cholesterin schädlich, denn nicht umsonst unterscheidet man zwischen „schlechtem“ und „gutem“ Cholesterin. Als besonders schädlich, d.h. mit einem höheren Risiko für Ablagerungen in den Gefäßen verbunden, gelten vor allem Cholesterinmoleküle mit einem hohen Lipidgehalt. Das trifft vor allem auf VLDL- und LDL-Cholesterin zu. Als günstig werden hingegen hohe Werte von Cholesterinmolekülen mit geringem Fettanteil angesehen. Dazu zählt das HDL-Cholesterin, das uns vor Gefäßverkalkung schützen kann.

Um zu funktionieren benötigt unser Körper täglich etwa ein halbes bis ein Gramm Cholesterin. Doch dabei ist er nicht unbedingt auf die Zufuhr von außen angewiesen, denn drei Viertel des Cholesterins produzieren die Zellen, vor allem die der Leber, selbst. Nur ein Viertel nehmen wir mit unserer Ernährung zu uns. Allein über das, was wir auf dem Teller haben, können wir demnach nur bedingt Einfluss auf die Höhe des Cholesterinspiegels nehmen. Denn ob die Blutfettwerte in schwindelerregende Höhen steigen oder sich im unteren Bereich bewegen, hängt von unseren Genen, der Cholesterinbildung in der Leber und zu einem beträchtlichen Teil auch von unserer Darmflora ab.

Probiotische Bakterien unterstützen Cholesterinsenkung

Unsere Darmbakterien sind in der Lage, unsere Blutfettwerte niedrig und die Gefäße elastisch zu halten. In Studien ließen sich Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin, teilweise auch andere Fettwerte wie Triglyceride allein durch die Gabe bestimmter probiotischer Bifido- und Milchsäurebakterien senken, während der schützende HDL-Cholesterinspiegel unter der Therapie häufig anstieg. In der Plazebogruppe, die nur ein wirkungsloses Scheinmedikament erhielt, blieben diese positiven Effekte verständlicherweise aus.  Spanische Wissenschaftler verabreichten 60 Erwachsene mit unterschiedlich hohen Cholesterinspiegeln entweder Probiotika oder ein wirkungsloses Plazebo.

Nach 12 Wochen waren die Cholesterinspiegel und der Anteil des besonders schädlichen oxidierten Cholesterins bei den Studienteilnehmern, die täglich mit dem Milchsäurebakterium Lactobazillus plantarum versorgt wurden, deutlich gesunken. Und anders als die meisten Medikamente gegen hohe Blutfettwerte „dachten“ die Bakterien offensichtlich mit: Je höher der Cholesterinspiegel zu Beginn der Studie war, desto stärker waren die Effekte auf die Blutfettwerte. Daraus könnte man schließen: Je nötiger jemand die Cholesterinsenkung aufgrund seiner Werte hat, desto mehr kann er von den probiotischen Keimen erwarten.  

Beeinflussung Cholesterinspiegel

Probiotische Bakterien können wahrscheinlich über verschiedene Mechanismen den Cholesterinspiegel beeinflussen: Sie können

  • die Rückresorption von Gallensäure und Cholesterin aus dem Darm senken
  • die Cholesterinbildung in der Leber verringern
  • Nahrungscholesterin binden

Mit der Gallensäure geben wir täglich Cholesterin in den Darm ab. Normalerweise wird die Gallensäure weiter unten im Darm wieder resorbiert und damit gelangt auch das Cholesterin wieder zurück in den Körper. Bestimmte probiotische Bakterien verändern die Gallensäure so, dass sie nicht wieder komplett in den Körper aufgenommen werden kann. Um Gallensäure zu bilden, muss der Körper nun auf das Cholesterin im Blut zurückgreifen, wodurch der Cholesterinspiegel sinkt.

Eine gesunde Darmflora, die durch probiotische Bakterien unterstützt wird, greift zudem regulierend in den Cholesterinstoffwechsel der Leber ein. Bestimmte probiotische Bifido- und Milchsäurebakterienstämme reduzieren in den Leberzellen die Aktivität cholesterinbildender Enzyme ((sterol regulatory element-binding protein (SREBP1), Fettsäuresyntase,  Acetyl-CoA-Carboxylase). Probiotische Präparate lassen sich sehr gut mit cholesterinsenkenden Medikamenten wie Statinen kombinieren und verstärken deren Effekte sogar noch. (Wang 2018)

Mit bestimmten probiotischen Bakterien (B. lactis, L. plantarum, L. acidophilus) ließen sich in Studien nachweislich günstige Effekte auf die Blutfettwerte erzielen. Auch B. breve, B. longum, L. rhamnosus, Lactococcus lactis und L. reuteri wurden mit Erfolg angewendet.

Quellen Cholesterinspiegel

Wang L, Guo MJ, Gao Q, et al. (2018) The effects of probiotics on total cholesterol: A meta-analysis of randomized controlled trials. Medicine (Baltimore). 97(5):e9679. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5805418/

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