Aktuelles Darmgesundheit
Der nützliche Biofilm
Der bakterielle Biofilm des Darms ist ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Mikrobioms. Leider gibt es immer wieder Empfehlungen, diesen angeblich gefährlichen „Biofilm“ mit dubiosen Präparaten zu entfernen. Hier gilt es, skeptisch zu sein.
Können probiotische Bakterien die Krebstherapie unterstützen?
In den letzten Jahren haben Wissenschaftler viele neue Erkenntnisse über die Entstehung, Metastasierung und Wachstum von Tumoren gewinnen können. Wie eine Krebserkrankung verläuft, hängt von bestimmten verschiedenen Faktoren wie der „Mikroumgebung“ des Tumors ab. Wichtig ist auch die Fähigkeit (oder Unfähigkeit) des Immunsystems, entartete Zellen aufzuspüren und zu bekämpfen. Derzeit konzentriert man sich – neben der Entwicklung neuer Therapieansätze (Krebstherapie) – darauf, Substanzen zu finden, die vor allem verhindern, dass sich Tumorzellen im Körper absiedeln, also Metastasen bilden. Interessant sind in diesem Zusammenhang bestimmte probiotische Bakterien.
Resistente Stärke stärkt das Mikrobiom
Resistente Stärke ist wichtiges Bakterienfutter, das die Zusammensetzung unsers Mikrobioms verbessert und die Darmbarriere stärkt. Die Darmflora produziert aus diesem präbiotischen Ballaststoff wichtige kurzkettige Fettsäuren, die Entzündungen lindern. Resistente Stärke ist ein besonders wertvolles Präbiotikum, denn sie wird von verschiedenen Mikroorganismen verstoffwechselt. Dadurch wird die Produktion einer wichtigen kurzkettigen Fettsäure, des so genannten Butyrats angekurbelt.
Darmflora entscheidend bei Colitis ulcerosa
Darmbakterien scheinen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa den Krankheitsverlauf entscheidend zu beeinflussen. Die Darmflora ist bei Patienten anders zusammengesetzt und weniger Vielfältig als bei Gesunden. Anhand des Mikrobioms lässt sich sogar das Rückfallrisiko nach einem überstandenen Colitis ulcerosa Schub voraussagen und die Darmflora von Neugeborenen betroffener Mütter zeigt ebenfalls typische Veränderungen.
Gesunde Darmflora gegen Corona-Pfunde
Homeoffice, Homeschooling, Homestudying – Corona hat den Tagesablauf grundlegend verändert. Dadurch ist unser Bewegungsradius messbar gesunken, die Kalorienzufuhr gleichzeitig gestiegen. Wir laufen nicht mehr hinter dem Bus her, die Treppenhäuser der Büros sind verwaist und Fitnessstudios, Tennisplätze und Schwimmbäder waren wochenlang geschlossen oder sind es noch immer. Schätzungen zufolge werden durch den neuen Lebensstil pro Tag rund 400 Kalorien weniger verbrannt. Dafür ist der Kühlschrank ständig in Reichweite. Kochen und Backen ist das neue Ausgehen und Alkohol wird zum treuen Begleiter in der Krise. Corona-Pfunde lassen unser Gewicht nach oben schnellen.
Butyrat, das wertvolle Elixier der Darmflora
Unsere Darmflora bildet zahlreiche Stoffwechselprodukte, die im Körper für unsere Gesundheit wichtige Aufgaben übernehmen. Vor allem die Gruppe der kurzkettigen Fettsäuren, zu der Acetat (Essigsäure), Propionat (Propionsäure) und Butyrat (Buttersäure) gehören, sind bedeutende Gesundheitsbooster. Geht die Produktion der kurzkettigen Fettsäuren zurück, steigt das Risiko für eine Vielzahl von Erkrankungen.
Spermidin aus Nahrung und Darmflora wirksam gegen Corona und Alterung?
Das natürliche Polyamin „Spermidin“ verjüngt unsere Zellen, hält das Gehirn fit und scheint auch lebensverlängernde Wirkungen zu haben. Forscher der Berliner Charité stellten nun fest, dass der Wirkstoff wahrscheinlich auch Effekte gegen Coronaviren besitzt. Spermidin kommt in verschiedenen Nahrungsmitteln vor. Auch bestimmte Darmbakterien sind in der Lage, Spermidin zu produzieren.
Darmflora unterstützt Krebstherapie
Darmbakterien können den Schalter nicht nur in Richtung Tumorhemmung oder Tumorwachstum umlegen. Sie sind auch im Kampf gegen Krebs hilfreich. Viele altbewährte Chemotherapeutika und auch die neuen Immuntherapien bekämpfen oft nur dann den Tumor wirkungsvoll, wenn die Darmflora gut aufgestellt und vielfältig ist. Schlagen die neu entwickelten Behandlungsoptionen nicht an, liegt es offenbar häufig an der Zusammensetzung der Darmflora. Denn Wissenschaftler konnten inzwischen nachweisen, dass die Darmflora nicht nur für die Krebsentstehung, sondern auch für den Erfolg einer Krebstherapie entscheidend sein kann. Offenbar müssen Immunzellen, die Krebszellen zerstören können, erst von bestimmten Darmkeimen dazu ermuntert werden. Ohne den bakteriellen „Tritt in den Hintern“ bleiben die Abwehrzellen träge und müde und…
Parodontose – Zahnpflege schützt vor Darmkrebs
Ein Mundschleimhautbakterium, das sich bei Parodontose und Parodontitis rasch auf der Mundschleimhaut vermehrt und dann in größeren Mengen verschluckt werden kann, steht in Verdacht, Darmkrebs zu begünstigen.
Probiotische Kosmetik für schöne Haut
Nicht nur der Darm, auch unsere Haut besitz eine „Flora“. Ähnlich wie der Darm ist auch die Haut ein großes Biotop, in dem mindestens 10 Milliarden Keime, wahrscheinlich sogar bis zu 1 Billion mikroskopisch kleiner Organismen beheimatet sind. Wichtig für die Hautgesundheit ist eine vielfältige und abwechslungsreiche Besiedelung mit Bakterien. Lebensstil, Hautpflege und probiotische Kosmetik können den Aufbau und Erhalt einer gesunden Hautflora fördern und den Teint zum Strahlen bringen.