Aktuelles Darmgesundheit

Ist meine Darmflora schuld am Übergewicht?

Die Darmflora – Experten sprechen vom „Mikrobiom“ – übergewichtiger und schlanker Menschen unterscheidet sich in vielen Fällen deutlich. Häufig zeigt sich bei Personen, die sich selber als „gute Futterverwerter“ bezeichnen oder mit überflüssigen Pfunden und Übergewicht kämpfen, dass das Verhältnis der beiden dominierenden Bakterienstämme Bacteroidetes und Firmicutes in Schieflage geraten ist. Gleichzeitig geht die Vielfalt der Darmbakterien verloren.

Gute oder schlechte „Futterverwerter“ – eine Frage der Darmflora

Der Mikrobenmix im Darm ist laut zahlreichen Studien dafür verantwortlich, wie gut oder schlecht wir unser Essen ausnutzen und wie viele Kalorien aus der Nahrung gezogen werden. Wichtig sind zwei Bakterienstämme. Das Verhältnis der Firmicuten-Stämme zu den Bacteroidetes-Bakterien ist hier oft entscheidend. Firmicutes-Bakterien können aus unverdauten Nahrungsbestandteile Kohlenhydrate und Fettsäuren gewinnen und diese als zusätzliche Energie, sprich „Kalorien“ unserem Körper zur Verfügung stellen. Firmicuten sind im Prinzip „Moppelbakterien“, die unsere Nahrung optimal ausnutzen. Das war in früheren Zeiten mit Missernten und Hungernöten von Vorteil. Heute treiben zu viele dieser „Moppelbakterien“ das Gewicht nach oben.

Einen Schutz vor Übergewicht bietet eine ausreichende Zahl an „Rank-und-Schlank“ Bakterien aus der Gruppe der Bacteroidetes.

10 Prozent höhere Kalorienaufnahme durch Moppelbakterien

Je mehr Firmicuten und je weniger Bacteroidetes sich im Darm befinden, desto größer ist das Risiko für Gewichtsprobleme. Nimmt die Zahl der Firmicuten, der „Moppelbakterien“ nur um 20 % zu, dann werden Tag für Tag 10 % mehr Kalorien in den Körper geschleust. Das hört sich zunächst nicht viel an, summiert sich aber im Laufe eines Jahres auf rund acht zusätzliche Kilos. Gleichzeitig geht mit steigenden Pfunden die bakterielle Vielfalt im Verdauungstrakt verloren. Anhand einer Darmfloraanalyse ließ sich in Studien vorhersagen, ob Kleinkinder zur Einschulung übergewichtig sein werden oder wie schwer es Schwangeren fallen wird, nach der Entbindung wieder die Pfunde zu verlieren.

Antibiotika fördern Übergewicht

Antibiotika führen regelmäßig zu einer Störung der Darmflora. Je länger die Therapie dauert und je wirksamer das Medikament ist, desto stärker wurde das Mikrobiom verändert. Inzwischen gilt eine Antibiotikatherapie als ein alleiniger Risikofaktor für Übergewicht. Auch Antibiotikaspuren im Fleisch scheinen ähnliche Effekte zu haben.

Eine gesunde, vielfältige Darmflora mit einem günstigen Verhältnis zwischen Firmicuten und Bacteroidetes scheint laut aktuellen Studien hingegen der Garant für eine gute Figur zu sein. Ein gesundes Mikrobiom resorbiert nicht nur weniger Kalorien, es bildet zudem Substanzen, die Heißhunger dämpfen und Appetit zügeln. Es bekämpft Entzündungen und senkt die Stresshormonspiegel – alles Effekte, die sich zusätzlich günstig auf unser Gewicht auswirken können.

Wann solltest Du einen Test machen?

Wenn Du Gewichtsprobleme hast, dich als „guten Futterverwerter“ bezeichnen würdest oder Dein Blutzuckerspiegel häufig zu hoch ist, dann kann eine Untersuchung der Darmflora wichtige Informationen liefern.

Mit Ernährung und Nahrungsergänzung die Darmflora auf schlank programmieren

Um die Darmflora dauerhaft auf schlank zu programmieren, sollte die Ernährung so umgestellt werden, dass die gesunden und schlank machenden Darmbakterien gefördert werden. Im Online-Ernährungscoaching „Gesund mit Darm“ lernen Sie mit Hilfe von Lernvideos, Rezepten und Co. zehn Wochen lang alles Wichtige über die Darmgesundheit. Das Coaching kostet 69 Euro, wird aber durch viele gesetzliche Krankenkassen mit bis zu 100% bezuschusst. Fragen Sie einfach bei Ihrer Krankenkasse nach, ob die Kursgebühren komplett oder anteilig übernommen werden. Die Kurs ID bei der Zentrale Prüfstelle Prävention lautet: 20180917-1044975

Hier kommen Sie zum Darmcoaching http://www.hausmed.de/hausmedcoach/gesundmitdarm/

Ergänzt werden kann das Ernährungsprogramm durch die gezielte Zufuhr schlankmachender Bakterien und wichtige präbiotische Ballaststoffe. Wir konnten diese Effekte auch in einer Studie nachweisen.

Literatur

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3829625/

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0009074

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22634320

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3127503/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3374072/