Ich zähle zu den guten „Futterverwertern“.
Dass es offensichtlich wirklich an den Keimen liegt, wenn wir schneller zunehmen, zeigen verschiedene Versuche. Überträgt man Mäusen die Darmkeime Übergewichtiger, nehmen sie rasch zu, mit den Darmkeimen schlanker Menschen bleiben die Nager schlank – und das bei gleichem Futter. Auch beim Menschen konnte man feststellen, dass schlanke Personen, die aufgrund einer Erkrankung eine Stuhltransplantation von einem Übergewichtigen erhielten, plötzlich rasant zunahmen und kaum Möglichkeiten hatten – trotz Sport und Diät – die Pfunde wieder zu verlieren.
Warum bestimmte Keime uns schneller Pfunde auf die Hüften packen, hat mehrere Gründe. Zum einen bestimmt die Zusammensetzung der Keime, wie viele Kalorien aus dem Essen in den Körper wandern. Eine „dicke Darmflora“ führt dem Körper Tag für Tag 150 bis 200 Kalorien mehr zu. Übers Jahr summiert sich das zu 10 Kilo zusätzlichem Gewicht, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Zum anderen können Darmzellen mit Hilfe der Darmkeime Hormone bilden. Je nach Zusammensetzung der Darmkeime werden mehr oder weniger sättigende Hormone ausgeschüttet. Studien haben zudem gezeigt, dass auch die Geschmacksnerven von den Bakterien beeinflusst werden können. Dadurch steuern die Darmkeime auch unseren Appetit auf bestimmte (ungesunde) Lebensmittel.